Banken & Geldanlage

Die größten Irrtümer zur richtigen Geldanlage

Die größten Irrtümer zur richtigen Geldanlage
Finanzexperten

Die zugleich sichere und ertragreiche Geldanlage existierte, als Bundesschatzbriefe und weitere Staatsanleihen attraktive Renditen abwarfen. Seitdem diese Zeit vergangen ist, haben sich mehrere Mythen und Irrtümer über die Geldanlage herausgebildet.

Der Irrtum, das gesamte Vermögen für die Geldanlage zu nutzen

Ein kostspieliger Irrtum besteht in der Annahme, dass die Anlage des gesamten verfügbaren Vermögens sinnvoll sei. Wenn kein sofort zugängliches Geld vorhanden ist, müssen Verbraucher bei unerwarteten Anschaffungen einen Kredit aufnehmen oder ihre Beteiligungen möglicherweise mit Verlust verkaufen. Eine weitgehend in Vergessenheit geratene Tradition besagt, dass etwa drei Monatsgehälter jederzeit verfügbar sein sollen. Diese müssen nicht zwingend auf dem Girokonto liegen, sondern können auf dem Tagesgeldkonto aufbewahrt werden und dort zumindest geringe Zinserträge abwerfen.

Der Irrtum, dass die Bank ihren Kunden maßgeschneiderte Angebote unterbreiten würde

Bankkunden gehen gerne davon aus, dass ihnen ihre Hausbank maßgeschneiderte Angebote für die persönliche Geldanlage unterbreiten würde. Das trifft jedoch nicht zu, da die Bankmitarbeiter an ihrer Provision und am Wohlergehen ihres Arbeitgebers stärker als an guten Erträgen ihrer Kunden interessiert sind. Sie verkaufen darum in erster Linie die eigenen Produkte ihres Instituts sowie die Finanzprodukte, die ihnen oder der Bank die höchsten Provisionen versprechen. Ebenso gehört die Aussage, dass scheinbar unabhängige Finanzvermittler vollkommen neutral seien, in den Bereich der Finanzmythen. Sie wählen bei ihrer Beratung tatsächlich aus einer größeren Vielfalt an Anlageformen als klassische Geldinstitute, wodurch sich ein realer Vorteil für ihre Kunden ergibt. Zugleich achten sie aber ebenfalls auf ihre Provision, zumal sie bei einer freiberuflichen Tätigkeit nur über diese als Einnahmequelle verfügen. Wer eine möglichst neutrale Anlageberatung wünscht, entscheidet sich für einen kostenpflichtigen Berater, der von keinem Anbieter eine Provision erhält. In diesem Fall besteht naturgemäß der Nachteil, dass für die Anlageberatung Kosten anfallen.

Der Irrtum, dass sich Sparpläne im Gegensatz zum Bausparen und zu Lebensversicherungen nicht lohnen

Bei Versicherungsprodukten und Bausparverträgen hängt die Bewertung ebenso wie bei Sparplänen vom Einzelfall ab. Das Bausparen lohnt sich aufgrund der Zulagen, wenn das Bausparguthaben tatsächlich zum Bauen oder Renovieren verwendet wird. Des Weiteren rentiert sich der Bausparvertrag, wenn dessen Besitzer auch vom günstigen und flexiblen Bauspardarlehen Gebrauch macht. Dieses ist für Neubauten ebenso wie für Renovierungen und Modernisierungen nutzbar. Bei einer nicht zweckentsprechenden Mittelverwendung müssen die erhaltenen Zuwendungen zurückgezahlt werden. Eine kombinierte Risiko- und Kapitallebensversicherung schützt die Angehörigen vor finanziellen Belastungen im Todesfall. Günstiger lässt sich der Versicherungsschutz allerdings über eine reine Risikolebensversicherung erreichen. Sparpläne führen zu attraktiven Erträgen, wenn der Sparer sie bis zum geplanten Ende behält. Die Banken zahlen einen jährlich steigenden Bonus. Die vorzeitige Kündigung eines Sparplans ist in der Regel möglich. Sie führt aber dazu, dass der Sparer diesen nur in Jahren mit einer niedrigen Bonuszahlung besitzt und somit keine attraktive Gesamtrendite erzielt.

Der Irrtum, dass Aktien langfristig immer zu Gewinnen führen

Während ein bewährter Aktienindex über einen langen Zeitraum tatsächlich zumeist zu Kursgewinnen führt, fällt das Ergebnis bei der Betrachtung einzelner Werte unterschiedlich aus. Einige Papiere haben auch über einen langen Zeitraum gesehen deutliche Verluste erlitten. Diese treten auch ein, wenn der Anleger seine Beteiligungspapiere aufgrund eines finanziellen Engpasses zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen muss. Andererseits stellt sich bei der Aktienanlage die Frage, ob Kursgewinne überhaupt anzustreben sind. Als Alternative bietet sich die an den wahrscheinlichen Dividendenzahlungen orientierte Aktienanlage an. Bei dieser ist die Kursentwicklung letztendlich egal, da der Anleger seinen Gewinn in Form der jährlichen Dividende erhält. Vollkommen sicher ist diese Form der Geldanlage in Aktien jedoch nicht, denn einige klassische Dividendenpapiere haben in den letzten Jahren überraschend mit der Zahlung einer Gewinnbeteiligung ausgesetzt. Durch eine breite Streuung der Aktien lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines langfristigen Gewinns ebenso wie die Chance auf den regelmäßigen Geldzufluss durch Dividenden erhöhen.

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Verfasser: Finanzexperten - Redaktionsteam Banken & Geldanlage
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